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Betrug

Achtung, neue Betrugswelle!

Betrug - Achtung, neue Betrugswelle!
© Adobe Stock Photo (zwei Fotos)

Erneut versuchen Kriminelle, rotarische Freunde und Freundinnen um enorm viel Geld zu bringen. Inzwischen wenden sie auch perfide Täuschungsmanöver an –- zum Teil KI-generiert.

Sabine Meinert20.11.2023

"Mama, Mama, hilf mir! - Die Stimme kllingt täuschend echt. Die Tochter braucht scheinbar dringend Hilfe. Und Behörden sind offenbar bereits eingeschaltet... Wer einen Anruf von Polizei oder Staatsanwaltschaft wie diesen erhält und in einem lange andauernden Gespräch zur Zahlung und/oder Übergabe von viel Geld oder Wetsachen überredet wird, ist wohl einer Betrüger-Bande aufgesessen.

Bei besorgniserregenden Anrufen - erstmal durchatmen, Nummer geben lassen, versuchen, die Lieben telefonisch zu kontaktieren, die Polizei direkt anrufen. © Adobe Stock Photo

Derzeit häufen sich wieder Warnungen vor solchen Anrufen. Gerade berichtete ein Rotarier von solchen Schockanrufen bei fünf Clubmitgliedern innerhalb einer Stunde. "Das Perfide daran war, dass Unfälle (erwachsener) Kinder vorgegeben und die Stimmen der Kinder imitiert wurden, so dass zunächst wirklich der Eindruck der Echtheit dieser Nachrichten entstand. In einem Fall wurde sogar der derzeitige Urlaubsort der Töchter ermittelt und mitgeteilt, dass sie nun in Istanbul in einen schweren Unfall verwickelt sei", berichtet ein Rotarier, vom Geschehen in seinem Club. er vermutet, dass die Stimmen von irgendwo aufgegriffen und mittels eines EDV-Programms für das Telefonat verwendet wurden.

Das Geschehen zeigt, die Betrüger sind wieder unterwegs. Denn eine Häufung solcher Anrufe innerhalb kürzester Zeit ist kein Zufall. Beobachter mutmaßen zu Recht, dass jemand Zugriff auf die Daten des Clubs hatte. Offenbar befindet sich erneut eine "Bibel", also ein (altes) Mitgliederverzeichnis, in ihren Händen. Denn die Täter recherchieren vorher genau und verängstigen die Betroffenen sehr.
 
Inzwischen mit KI
 
Die Anrufer gehen offenbar nun noch aggressiver vor. Denn auch die Polizeit warnt wieder vor diesen Schockanrufe, die inzwischen sogar mit künstlicher Intelligenz aufgepeppt werden. So können die Stimmen von Verwandten und Betroffenen imitiert werden. Das wühlt Betroffene besonders stark auf.
 
Ein Rotarier berichtete, dass die Bremer Kripo die Fälle in der Abteilung SAM (Straftaten gegen ältere Menschen) bearbeitet. Da am Ende stets Geld überwiesen werden soll, raten die Experten: Lassen Sie sich eine Telefonnummer zwecks Rückruf geben. Meist beenden die Betrüger dann das Gespräch. Sollten Sie tatsächlich eine Rufnummer bekommen: Beenden Sie ihrerseits das Gespräch. Rufen Sie die Polizei über die Auskunft oder öffentlich einzusehende Telefonnummern an und fragen Sie konkret nach diesem Unfall ihres Angehörigen. Dann wird sich schnell herausstellen, ob an der Sache etwas dran ist oder nicht. Ebenso hilfreich ist es, eine weitere Person zum Gespräch hinzuzuziehen - vier Ohren hören mehr als zwei und zwei wache Geister können Fallen schneller entdecken.
 

Konkrete Versuche, auf diese Art Geld zu ergaunern, sollten auf jeden Fall immer an die Polizei gemeldet werden.


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