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Magdeburg

Biodiversität in Ozeanen massiv bedroht

Magdeburg - Biodiversität in Ozeanen massiv bedroht
Gruppenbild mit Governorin: die Präsidenten und Marianne Broska (vorn, blaues Kostüm) © Christian Seidenkranz

Die Teilnehmer der Präsidenten-Halbjahreskonferenz fordern breites Engagement im Kampf gegen die Vermüllung der Meere.

Ralf Leineweber01.03.2018

Dass die Präsidenten der 78 Clubs im Distrikt 1800 im Januar zusammenkommen, um bei der Halbjahreskonferenz Erfahrungen auszutauschen, hat lange Tradition. Diesmal aber ging ein besonderes Signal von der Veranstaltung in Magdeburg aus: Rotary solle sich im Kampf gegen die Vermüllung der Ozeane engagieren – sofort, aber mittelfristig auch als mögliches weltweites Nachfolgeprojekt zur Poliokampagne. 

Aufgerüttelt hatte die Anwesenden Prof. Richard Pott (RC Hannover) mit einem Vortrag zum Thema „Biodiversitätskrise und Vermüllung der Ozeane – neue globale Probleme“. Der Geschäftsführende Leiter des Instituts für Geobotanik der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität sagte, die natürliche Biodiversität der Erde stehe vor einer derart großen Zäsur, dass von einem durch den Menschen ausgelösten sechsten Massensterben gesprochen werden könne. Als Gründe nannte Pott den Verlust des Aufenthaltsbereichs bestimmter Tier- oder Pflanzenarten (zum Beispiel durch die Abholzung des Regenwaldes), die Verdrängung heimischer Flora und Fauna durch „importierte“ Fremdarten sowie vor allem die Verschmutzung der Lebensräume durch Plastikmüll im Wasser. So bedrohe die Vermüllung der Ozeane die Existenz von etwa 12,5 bis 30 Millionen Arten an Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen.

Letztlich könne nur eine internationale Aktion, etwa durch die Erste Welt-Ozeankonferenz der UN initiiert, im Kampf gegen den Plastikmüll im Meer und dessen Folgen nachhaltig Abhilfe schaffen, so Pott. Sein Appell: Rotary solle sich dieses Problems annehmen. Dieser Vorstoß fand in der sich anschließenden Diskussion breite Zustimmung bei den Teilnehmern, was in dem Vorschlag gipfelte, das Thema über den Deutschen Governorrat distriktübergreifend zu transportieren.

Weitere Themen der Konferenz waren der Austausch über Projektideen aus den Clubs sowie die Vorstellung eines sogenannten „Club-Atlas“, mit dem solche Ideen gesammelt und über die Rotary Cloud abrufbar gemacht werden sollen. Ziel sei es, die Informationen übersichtlich für Präsidenten, Clubbeauftragte und Beiratsmitglieder aufzubereiten, so Governorin Marianne Broska (RC Helmstedt) und Distrikttrainer Dietmar Bräuer (RC Bernburg-Köthen).